Oman 2026 Elektronische Rechnungsstellung: OTA veröffentlicht Entwurf eines Datenwörterbuchs

Die Steuerbehörde von Oman (OTA) hat angekündigt, dass sie das nationale elektronische Rechnungsstellungssystem ab dem dritten Quartal 2026, genauer gesagt im August 2026, schrittweise einführen wird. Der erste Schritt in diesem Prozess wurde bereits von der OTA unternommen, die im Oktober dieses Jahres die erste Gruppe der 100 größten Steuerpflichtigen darüber informierte, dass sie Teil der Phase 1 sein werden, wenn das System in Betrieb geht.

Im Rahmen dieser Vorbereitungsphase gab das OTA auch einen Entwurf des E-Invoicing Data Dictionary zur öffentlichen Konsultation frei und veranstaltete zwei Workshops mit ausgewählten Unternehmen. Diese Sitzungen lieferten notwendige Klarstellungen zur geplanten Einführung der elektronischen Rechnungsstellung und gaben den Teilnehmern die Möglichkeit, Fragen zu den technischen Datenanforderungen zu stellen.

Die wichtigsten Punkte des E-Invoicing Data Dictionary

Das OTA stellte klar, dass die elektronische Rechnungsstellung für alle Transaktionsarten gelten wird, einschließlich Standard- und Null-Mehrwertsteuer-Transaktionen sowie für Lieferungen, die nicht in den Anwendungsbereich der Mehrwertsteuer fallen. Das System wird alle Lieferkategorien abdecken, einschließlich B2B, B2C und B2G. Das OTA erklärte, dass die Ausstellung elektronischer Rechnungen für alltägliche Verbrauchertransaktionen für Sektoren mit hohem Umsatzvolumen besonders schwierig sein dürfte.

Darüber hinaus wies das OTA auf potenzielle Schwierigkeiten für Unternehmen im B2B- und B2G-Bereich hin, darunter die Einhaltung spezifischer Formate, die Erteilung von Kundengenehmigungen und die Anpassung interner Prozesse. Nichtsdestotrotz betonte das OTA, dass die Steuerpflichtigen ihre Leitlinien genau befolgen, ihre Verfahren und Mehrwertsteuerpositionen neu bewerten und sicherstellen müssen, dass ihre ERP- oder Rechnungssysteme die neuen Anforderungen unterstützen können.

Das Data Dictionary erweitert die für elektronische Rechnungen im Oman erforderlichen Informationen erheblich. So müssen Unternehmen für elektronische Standardrechnungen 53 obligatorische Datenfelder angeben, weitere 66 Felder sind nur unter bestimmten Umständen erforderlich. Für die gedruckte Version von elektronischen Standardrechnungen, die so genannte menschenlesbare Version, sind 46 wesentliche Felder erforderlich. Weitere 50 Felder können jedoch erforderlich sein, wenn bestimmte Bedingungen erfüllt sind.

Der OTA-Entwurf enthält detaillierte Geschäftsregeln für acht Hauptdokumenttypen, die von Standard-Steuerrechnungen bis hin zu vereinfachten Versionen, Standard- und vereinfachten Vorauszahlungsdokumenten sowie Lastschrift- und Gutschriftsanzeigen alles abdecken.

Bezüglich der Meldefristen erklärte die OTA, dass elektronische Rechnungen für B2B- und B2G-Transaktionen durch eine Echtzeit-Integration mit dem zugelassenen Dienstleister erstellt werden müssen, was bedeutet, dass die Unternehmen die Rechnungsdaten sofort nach der Transaktion übermitteln müssen. Für B2C-Lieferungen werden laut OTA noch weitere Leitlinien erwartet, insbesondere in Bezug auf die Frage, ob Batch-Übermittlungen zulässig sind oder ein anderer Meldeansatz erforderlich ist.

Schlussfolgerung

Auch wenn weitere Anweisungen, Klarstellungen und Anleitungen von der OTA erwartet werden, können Unternehmen dennoch konkrete Schritte unternehmen, um sich auf die bevorstehenden Änderungen vorzubereiten. Zu den wichtigsten Schritten in dieser Phase gehören der Vergleich ihrer aktuellen ERP- und Abrechnungssysteme mit den im Data Dictionary festgelegten Anforderungen, um Lücken zu ermitteln, und die Bewertung, ob sie für Echtzeit-API-Verbindungen mit akkreditierten Dienstleistern bereit sind.

Zu den weiteren vorbereitenden Maßnahmen gehören die Ermittlung erforderlicher System-Upgrades oder externer Umgehungslösungen sowie die Überprüfung der Richtigkeit und Aktualität von Mehrwertsteuerklassifikationen und Stammdaten, um eine reibungslose Umsetzung zu gewährleisten.

Quelle: KPMG, Mehrwertsteuerüber