Griechenland deckt grenzüberschreitenden Mehrwertsteuerbetrug in Höhe von 150 Mio. EUR auf

In einer entschlossenen Polizeiaktion der Direktion der Wirtschaftspolizei in Griechenland wurde eine kriminelle Organisation erfolgreich zerschlagen und ihre Mitglieder festgenommen. Diese Verhaftungen sind der Höhepunkt einer monatelangen, akribischen Untersuchung des griechischen Büros der Europäischen Staatsanwaltschaft, die die Wirksamkeit der Strafverfolgungsbehörden bei der Bekämpfung solcher kriminellen Aktivitäten unter Beweis stellt.
Neben den 21 verhafteten Mitgliedern, darunter drei Anführer der kriminellen Organisation, beschlagnahmte die Polizei bei dieser Aktion unter anderem 46 Mobiltelefone, sieben tragbare PCs und Tablets sowie einen Betrag von 139 696 Euro.
Fakten des Falles
Bei den monatelangen Ermittlungen wurden die komplizierten Verfahren aufgedeckt, mit denen die Mitglieder der kriminellen Vereinigung die Nichtabführung der Mehrwertsteuer hintertrieben. Die Mitglieder der Gruppe waren in zwei Untergruppen organisiert, die koordiniert vorgingen und sich über die Regionen Attikas verteilten, wobei sie vorbeugende Maßnahmen ergriffen, um ihre Geschäfte nicht offen zu legen.
Sie erreichten dies, indem sie ständig neue juristische Personen gründeten, virtuelle Netze für die Kommunikation nutzten und Geld physisch anstelle von Banküberweisungen und Zahlungen überwiesen, was die Schwere ihrer kriminellen Aktivitäten unterstreicht.
Das System zur Hinterziehung der Mehrwertsteuer funktionierte so, dass die Gruppe sogenannte "Scheinfirmen" gründete, die in Griechenland, Zypern und der Slowakei keine tatsächliche Geschäftstätigkeit ausübten. Die Untersuchung ergab, dass seit 2019 mindestens 430 Unternehmen gegründet und für betrügerische MwSt.-Aktivitäten genutzt wurden. Auf diese Weise hat diese kriminelle Gruppe ein komplexes System betrieben, das als Karussellbetrug oder Kettenbetrug bei der Mehrwertsteuer bekannt ist.
Diese Unternehmen reichten falsche und ungenaue MwSt.-Erklärungen ein und stellten falsche Rechnungen aus, um fiktive MwSt.-Erstattungsanträge zu erstellen.
Zusätzlich zu diesem Schema wandte die Gruppe dieselbe Methode an, um eine Kette separater E-Commerce-Unternehmen zu gründen, die in grenzüberschreitende Mehrwertsteuerbetrügereien verwickelt waren.
Schlussfolgerung
Bei diesem ausgeklügelten Plan, der illegale Geschäfte in mehreren Ländern und Umsätze in Höhe von bis zu 150 Mio. EUR umfasste, erlangte das Gruppenmitglied einen persönlichen Vorteil von 26 Mio. EUR. Um diese kriminelle Gruppe zu zerschlagen, wurden im Rahmen der Ermittlungen 12 auf digitale Daten spezialisierte Ermittler der Abteilung für die Prüfung digitaler Beweismittel eingesetzt, 179.450 Telefongespräche aufgezeichnet und 780 weitere Materialien, wie z. B. Videomaterial, sichergestellt.
Neben verschiedenen Polizeidienststellen und der Staatsanwaltschaft spielte auch die griechische Unabhängige Behörde für öffentliche Einnahmen (AADE) eine entscheidende Rolle bei diesen Ermittlungen. Dies zeigt, welche Anstrengungen die Länder und ihre Behörden unternehmen müssen, um Mehrwertsteuerbetrug zu verhindern oder zu unterbinden.
Quelle: TaxHeaven

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