Mehrwertsteuer in einer Echtzeit-Welt: Steuer- und Technologietransformation für 2025 und darüber hinaus

Zusammenfassung
Digital VAT is accelerating and becoming more complex: Authorities are shifting to continuous transaction controls with e-invoicing and near real-time reporting becoming standard across Europe and beyond.
Technology is crucial for VAT compliance: Automation, ERP integration, e-invoicing, AI, data, and robust governance are essential for faster, more accurate, and auditable VAT operations.
Proactive approach is key: Organizations need to invest in data discipline, ERP-tax integration, and e-invoicing connectivity to shift from reactive filing to proactive exception management and insight delivery.
Einführung
Die Mehrwertsteuer war noch nie so komplex und so digital wie heute. In ganz Europa und darüber hinaus gehen die Behörden von periodischen Steuererklärungen zu kontinuierlichen Transaktionskontrollen über, bei denen strukturierte elektronische Rechnungen und nahezu in Echtzeit erfolgende Meldungen zum Standard werden. Für grenzüberschreitende Unternehmen vervielfacht sich die Oberfläche, auf der sie die Vorschriften einhalten müssen: mehrere Schemata, Länder-Gateways, Bestätigungen und sich schnell verändernde technische Spezifikationen.
Dieser Artikel destilliert diese Komplexität in eine praktische Karte: Automatisierung, ERP-Integration, elektronische Rechnungsstellung, KI, Daten und Governance. Ziel ist es, Steuerverantwortliche und CFOs dabei zu unterstützen, die Strategie mit der Umsetzung in Einklang zu bringen, damit die Mehrwertsteuerabwicklung schneller, genauer und prüfbarer wird.
Regulatorischer Kontext
Die regulatorische Richtung ist klar. Am 11. März 2025 verabschiedete der Rat der Europäischen Union das Paket "Mehrwertsteuer im digitalen Zeitalter" (ViDA) und bestätigte damit einen schrittweisen Übergang zur digitalen Berichterstattung und zu harmonisierten grenzüberschreitenden Prozessen. Ein grundlegender Baustein ist die EN 16931, das europäische semantische Modell für elektronische Rechnungen, das die Europäische Kommission und CEN über die nationalen Normungsgremien kostenlos zur Verfügung stellen. Auf Länderebene hat Italien seit langem die elektronische Rechnungsstellung im B2B- und B2C-Bereich über die SdI-Plattform vorgeschrieben; Frankreich verlangt, dass alle Unternehmen ab dem 1. September 2026 elektronische Rechnungen erhalten können, wobei die Ausstellung schrittweise über akkreditierte PDPs erfolgt; und Polen hat eine zweistufige KSeF-Verpflichtung ab 2026 bestätigt.
Von der Komplexität zur Leistungsfähigkeit: Der VAT Tech Blueprint
Steuerautomatisierung
Automatisieren Sie Berechnung, Validierung und Einreichung; nutzen Sie Workflow-Tools und RPA, um Ausnahmen und Abstimmungen mit hohem Volumen zu klären. Integrieren Sie "Vier-Augen"-Kontrollen und Prüfpfade, damit die Automatisierung die Governance verbessert und nicht umgeht.
ERP & Steuern
Behandeln Sie SAP oder Oracle als Ausführungsebene. Behalten Sie die Regeln in der Steuer-Engine, ordnen Sie die Codes genau zu und integrieren Sie sie über APIs an den AP/AR-Kontaktpunkten. Automatisieren Sie Regressionstests, wenn sich Sätze oder Regeln ändern.
Elektronische Rechnungsstellung und digitale Berichterstattung
Übernehmen Sie Länderschemata (z.B. FatturaPA, Factur-X/EN 16931) und Gateways (SdI, KSeF, PDPs). Überwachen Sie Bestätigungen und Ablehnungen und entwickeln Sie eine Wiederholungslogik, damit operative Probleme nicht zu Compliance-Fehlern werden.
KI im Steuerwesen
Nutzen Sie KI-Co-Piloten für die Erstellung von Recherchen und die Prüfung mehrsprachiger Inhalte, wenden Sie die Anomalieerkennung auf Daten vor der Einreichung an und lassen Sie Menschen für risikobewertete Genehmigungen in der Schleife.
Daten & APIs
Härten Sie Steuerstammdaten (Kunden, Artikel, Tarife), implementieren Sie automatisierte Bereinigungen und stellen Sie Steuer-APIs bereit bzw. nutzen Sie diese. Datenqualität ist der Multiplikator für Automatisierung und KI.
Strategie und Steuerung
Veröffentlichen Sie eine Tax-Tech-Roadmap, legen Sie KPIs fest (Ausnahmerate, Durchlaufquote für elektronische Rechnungen, Zeit bis zur Ablage, Vorlaufzeit für Regeländerungen), verfolgen Sie den ROI und leiten Sie eine Lenkungsgruppe für die Bereiche Steuern, Finanzen, IT und Compliance.
Wie die VAT-Technologie praktische Probleme löst
Fragmentierte Daten: Master-Data-Governance und API-First-Integration sorgen für konsistente Steuerentscheidungen und Nachvollziehbarkeit.
Häufige Regeländerungen: Zentralisierte Inhalte und CI/CD-ähnliche Bereitstellung reduzieren Vorlaufzeiten und Prüfungsrisiken.
Manueller Arbeitsaufwand: RPA und Workflow-Automatisierung beseitigen sich wiederholende Aufgaben; KI-Kopiloten beschleunigen die Recherche und Qualitätssicherung.
Begrenzte Sichtbarkeit: Dashboards für E-Invoice-Status, Ablehnungen und KPIs ermöglichen ein proaktives Ausnahmemanagement.
Grenzüberschreitende Komplexität: Standards (EN 16931) und modulare Adapter für Länderplattformen minimieren Nacharbeiten und Lokalisierungskosten.
Kompetente Beratung
Entwerfen Sie KI wie eine Steuerung: Eingabeaufforderungen, Modelle und Überprüfungsschritte müssen dokumentiert, getestet und überprüfbar sein.
Gehen Sie bei der Entwicklung nacheinander vor: Stabilisieren Sie zuerst die Daten und ERP-Mappings, dann die E-Invoicing-Adapter und schließlich die KI-Erweiterung.
Fallstudie: Italiens SdI - Von Ablehnungen zu ausnahmegesteuerten Abläufen
Ein mittelgroßer Hersteller integrierte sein ERP-System über einen zertifizierten Vermittler in die italienische SdI-Plattform. Durch die Validierung von FatturaPA-Feldern vor der Einreichung, die automatische Verarbeitung von SdI-Antworten und die Standardisierung von XML-Anhängen reduzierte das Unternehmen die Ablehnungsquote und verkürzte die Zeit bis zum Posteingang. Standardisierte, strukturierte Daten vereinfachten auch Gutschriften und Prüfungsanfragen.
Fallstudie: Polen (KSeF): Bereitschaft durch parallele Läufe
Ein regionaler Einzelhändler bereitete sich auf KSeF vor, indem er ein paralleles Pilotprojekt durchführte: die Erstellung strukturierter Rechnungen im KSeF-Format unter Beibehaltung der alten Datenflüsse. Das Pilotprojekt deckte Lücken in den Stammdaten auf (Mehrwertsteuersätze, Maßeinheiten, Partner-IDs), die vor der Umstellung im Jahr 2026 behoben werden konnten.
Schlussfolgerung
Die digitale Mehrwertsteuer nimmt an Fahrt auf, und die Anforderungen an die Einhaltung der Vorschriften werden immer höher. Unternehmen, die in Datendisziplin, ERP-Steuerintegration und E-Invoicing-Konnektivität investieren, werden an Genauigkeit, Geschwindigkeit und Prüfbarkeit gewinnen und gleichzeitig Experten entlasten, die sich auf Analyse und Beratung konzentrieren können.
Mit der Weiterentwicklung der KI und der Konvergenz der Mandate werden sich die Steuerfunktionen von der reaktiven Ablage zum proaktiven Ausnahmemanagement und zur Bereitstellung von Erkenntnissen verlagern. Die obige Blaupause bietet einen pragmatischen Weg für die Entwicklung, Pilotierung und Skalierung - und verwandelt die Mehrwertsteuer von einem Kostenfaktor für die Einhaltung von Vorschriften in einen Motor für operative Intelligenz.
Referenzen
- Rat der EU - ViDA angenommen (11. März 2025):https://www.consilium.europa.eu/en/press/press-releases/2025/03/11/taxation-council-adopts-vat-in-the-digital-age-package/
- Europäische Kommission - Zugang zur Norm EN 16931 für die elektronische Rechnungsstellung:https://ec.europa.eu/digital-building-blocks/sites/spaces/DIGITAL/pages/467108971/Obtaining+a+copy+of+the+European+standard+on+eInvoicing
- Agenzia delle Entrate - Elektronische Rechnungsstellung (Italien):https://www.agenziaentrate.gov.it/portale/web/english/electronic-invoicing
- Polen MF (Gov.pl) - KSeF verpflichtend ab 1. Februar 2026 (Nachrichten):https://www.gov.pl/web/finanse/obowiazkowy-ksef-odroczony-do-1-lutego-2026-
Haftungsausschluss: Dieser Artikel dient nur zu Informationszwecken und stellt keine Rechts- oder Steuerberatung dar. Für eine auf Ihr Unternehmen zugeschnittene Beratung wenden Sie sich bitte an einen qualifizierten Steuerberater oder Rechtsbeistand.

Ausgewählte Einblicke

Mehrwertsteuer-Schock: EuGH in der Rechtssache C-581/19: Ernährungsdienstleistungen sind nicht steuerbefreit
🕝 October 8, 2025
EuGH, Rechtssache C-726/23: Wie die Entscheidung in der Rechtssache Arcomet Towercranes die konzerninternen MwSt-Vorschriften umgestaltet
🕝 October 2, 2025
CJEU-Urteil zur Mehrwertsteuer: Verrechnungspreise und Dokumentationsvorschriften
🕝 September 29, 2025
EuGH-Urteil zur Regelung der Umsatzsteuermarge für von juristischen Personen gelieferte Kunstwerke
🕝 August 5, 2025Mehr Nachrichten von Welt
Erhalten Sie Echtzeit-Updates und Entwicklungen aus aller Welt, damit Sie informiert und vorbereitet sind.