Wie sich der Brexit auf den Handel zwischen dem Vereinigten Königreich und der EU für britische Unternehmen auswirkt: HMRC-Forschung

HM Revenue & Customs (HMRC) beauftragte IFF Research mit der Untersuchung des Handelsverhaltens britischer Unternehmen, deren internationaler Warenhandel ausschließlich mit EU-Ländern in der Zeit nach dem Brexit abgewickelt wird. Darüber hinaus wurde IFF Research beauftragt, die Auswirkungen des Brexit auf den Handel mit EU-Ländern zu ermitteln.
Die Studie wurde in zwei Phasen durchgeführt: eine quantitative Umfrage unter 847 Unternehmen, darunter 730 mehrwertsteuerregistrierte und 117 nicht registrierte Unternehmen, und eine qualitative Phase, die aus ausführlichen Interviews mit 40 Unternehmen bestand, von denen die meisten mehrwertsteuerregistriert waren.
Schlüsseldaten aus der Untersuchung
Die ersten Daten zeigten, dass zwei Drittel der Unternehmen, darunter 62 % der mehrwertsteuerregistrierten und 65 % der nicht registrierten Unternehmen, den Handel mit der EU als wesentlich für ihre Geschäftstätigkeit ansehen. Von allen mehrwertsteuerlich registrierten Importeuren gaben 74 % an, dass der Hauptgrund für den Bezug von Waren aus der EU die Nichtverfügbarkeit dieser Waren im Vereinigten Königreich sei. Darüber hinaus nannten 39 % bzw. 35 % der mehrwertsteuerpflichtigen Unternehmen Qualitätsbedenken und den Wunsch nach einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis als Hauptgründe.
Von den nicht mehrwertsteuerpflichtigen Unternehmen nannten 70 % die Qualität und 53 % das Preis-Leistungs-Verhältnis als Hauptmotiv für den Import von Waren. Bei den Ausfuhren war der Zugang zu einem größeren Markt bei beiden Gruppen der am häufigsten genannte Grund. Genauer gesagt, 56 % der mehrwertsteuerpflichtigen und 81 % der nicht mehrwertsteuerpflichtigen Unternehmen nannten dies als Hauptgrund für ihre Ausfuhren.
Die Untersuchung zeigt, dass der Wert des EU-Handels für die Mehrheit der mehrwertsteuerlich registrierten Unternehmen stabil geblieben ist: 61 % meldeten keine Veränderung im vergangenen Jahr, während 20 % einen Anstieg und 18 % einen Rückgang verzeichneten. Bei den nicht mehrwertsteuerlich registrierten Unternehmen verzeichneten 45 % einen Anstieg, der häufig mit der Kundennachfrage oder dem Aufbau von Lagerbeständen vor dem Brexit zusammenhing.
Darüber hinaus zeigt die Untersuchung, dass die Inanspruchnahme von Vermittlern im EU-Handel bei nicht für die Mehrwertsteuer registrierten Unternehmen weiter verbreitet war: 62 % von ihnen nahmen Vermittler in Anspruch, während nur 25 % der für die Mehrwertsteuer registrierten Unternehmen Vermittler benötigten. Die am häufigsten genutzten oder beauftragten Vermittler waren Güterkraftverkehrsunternehmen und Spediteure, die von beiden Gruppen wegen ihrer Bequemlichkeit und ihres Fachwissens über Zollverfahren bevorzugt wurden.
Schlussfolgerung
In den qualitativen Interviews fiel es vielen Unternehmen schwer, irgendwelche Vorteile aus dem Austritt des Vereinigten Königreichs aus der EU zu erkennen. Die meisten Unternehmen gaben jedoch an, dass sie weiterhin Handel treiben würden, selbst wenn vollständige Zollverfahren und -dokumente für den EU-Handel obligatorisch würden. Die Ergebnisse der Untersuchung unterstreichen die wichtige Rolle, die der EU-Handel für viele britische Unternehmen spielt, wobei die Mehrheit ihn als wesentlich für ihre Geschäftstätigkeit betrachtet.
Quelle: HM Revenue & Customs

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