Amazon bestreitet $12,5 Mio. Steuerbescheid vor dem Obersten Gerichtshof von South Carolina

Der Oberste Gerichtshof von South Carolina wird den Streit zwischen Amazon und dem South Carolina Department of Revenue (DOR) über die rückwirkende Anwendung des Marketplace Facilitator Law 2019 durch das DOR bei der Festsetzung der Steuer auf Verkäufe von Drittanbietern durch Amazon im ersten Quartal 2016 beilegen.
Amazon wehrt sich gegen die rückwirkende Anwendung und die Steuerfestsetzung auf die Verkäufe im ersten Quartal 2016 sowie gegen alle auferlegten Strafen und Zinsen auf die nicht eingezogenen und nicht abgeführten Steuern.
Hintergrund des Falles
Im Anschluss an die Wayfair-Entscheidung führte South Carolina 2019 ein Marketplace Facilitator Law ein. Gemäß den Bestimmungen des Marketplace Facilitator Law erließ das DOR einen Steuerbescheid, indem es die Marketplace Facilitator-Regeln rückwirkend anwandte und feststellte, dass Amazon 12,5 Mio. USD für fällige Umsatzsteuer, Strafen und Zinsen zahlen muss.
Die rückwirkende Anwendung bezog sich nur auf Verkäufe an Dritte im ersten Quartal 2016, für die Amazon laut DOR zur Erhebung und Abführung der Umsatzsteuer verpflichtet war.
Amazon argumentierte, dass die Marketplace Facilitator Laws 2019 nicht rückwirkend auf Dienstleistungen angewendet werden können, die vor dem Inkrafttreten des Gesetzes erbracht wurden. Darüber hinaus erklärte Amazon, dass es nicht als umsatzsteuerpflichtig angesehen werden sollte, da es nicht der eigentliche Verkäufer der Produkte sei, sondern lediglich eine Dienstleistung für Drittverkäufer erbringe.
In seinem Urteil stellte das Berufungsgericht von South Carolina fest, dass Amazon nach den damals geltenden Gesetzen für die Umsatzsteuer haftbar ist, insbesondere nach den Gesetzen, die Regeln und Vorschriften für die physische Präsenz im Staat festlegen.
Amazon legte gegen diese Entscheidung Berufung ein, und der Fall wurde an den Obersten Gerichtshof von South Carolina verwiesen, damit dieser eine Entscheidung trifft und den Streit beilegt. In seiner Berufung erklärte Amazon, die angefochtene Entscheidung verlagere die Befugnisse der staatlichen Steuerbehörden und schwäche damit den Schutz der Steuerzahler. Außerdem wies Amazon darauf hin, dass die Verkäufe an Amazon Payments Inc. und nicht an Amazon Services gesendet wurden. Daher hielt Amazon die Zahlungen nur vorübergehend im Namen der Drittverkäufer als Teil der Dienstleistungen, die es für diese Drittverkäufer erbringt.
Fazit
Der Rechtsstreit zwischen Amazon und dem Finanzministerium geht in eine neue Phase. Der Oberste Gerichtshof wird sein letztes Wort in diesem Streitfall sprechen. Der Ausgang dieses Falles wird sich zunächst auf die Umsatzsteuerpflicht von Amazon auswirken.
Die steuerlichen Auswirkungen dieses Falles könnten jedoch auch andere Marktplätze betreffen, die in den Anwendungsbereich der Marketplace Facilitator Laws fallen. Daher wird die Entscheidung des Supreme Court mit großer Ungeduld erwartet.

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