EU - Ungarische Ratspräsidentschaft bringt Paket zur Mehrwertsteuer im digitalen Zeitalter nicht voran

Während seiner EU-Ratspräsidentschaft unternahm Belgien erhebliche Anstrengungen, um das Paket "Mehrwertsteuer im digitalen Zeitalter" (ViDA) zu verabschieden. Diese Bemühungen trugen jedoch nicht zu einem positiven Ergebnis bei und übergaben die Verantwortung für die Suche nach einer Lösung an Ungarn, das am 1. Juli 2024 die Ratspräsidentschaft übernahm.
Ungarn veröffentlichte ein Programm, in dem es seine wichtigsten Ideen und Pläne für die Übernahme des Ratsvorsitzes vorstellte, darunter auch solche zu Steuer- und Zollfragen.
ViDA und das Programm der ungarischen Ratspräsidentschaft
In dem Teil des Programms, der sich mit Steuer- und Zollfragen befasst, heißt es, dass das Ziel darin bestehe, die Diskussionen über aktuelle Steuerfragen und internationale Angelegenheiten effektiv voranzutreiben und Fortschritte zu erzielen, die den Erfordernissen im Zusammenhang mit neuen Geschäftsmodellen, internationaler Zusammenarbeit und Steuereinnahmen gerecht werden.
Des Weiteren wird hervorgehoben, dass Steuerhinterziehung, die Gewährleistung von Rechtssicherheit für Steuerzahler und die Unterstützung des internationalen Engagements der EU zentrale Prioritäten sind. Interessanterweise wird ViDA im Gegensatz zum Gesetz über digitale Dienstleistungen, dem Gesetz über digitale Märkte und dem Gesetz über künstliche Intelligenz, die im Teil über die Digitalisierung des Programms erwähnt werden, in keinem Teil des Programms erwähnt.
Bei der Vorstellung des Arbeitsprogramms des Ratsvorsitzes erklärte der ungarische Finanzminister Mihály Varga auf der ECOFIN-Sitzung am 16. Juli 2024, dass sich der ungarische Ratsvorsitz um eine Einigung über das ViDA-Paket bemühen werde. Das ungarische Finanzministerium fügte hinzu, dass ViDA ein wichtiger Rechtsakt sei, da er auf der verstärkten Nutzung digitaler Lösungen aufbaue, die es den Unternehmen ermögliche, die Steuergesetze leichter einzuhalten und die Kontrollmöglichkeiten der Steuerverwaltung zu stärken.
Da das Programm des Ratsvorsitzes ViDA jedoch nicht erwähnt, stellt sich die Frage, ob ViDA eine Priorität für den ungarischen Ratsvorsitz ist.
Schlussfolgerung
Es ist davon auszugehen, dass ViDA auf zukünftigen ECOFIN-Treffen diskutiert werden wird. Die Digitalisierung ist ein wichtiger Teil des Programms des ungarischen Ratsvorsitzes, und ViDA sollte als Teil des EU-Digitalisierungsprozesses betrachtet werden.
Es bleibt jedoch abzuwarten, welche Anstrengungen Ungarn unternimmt, um eine endgültige Einigung über dieses Paket zu erzielen. Angesichts des aktuellen politischen Klimas in der EU und anderer vorrangiger Themen bleibt die Zukunft von ViDA fraglich.
Quelle: Programm der ungarischen EU-Ratspräsidentschaft, European Tax Advisor Federation, Rat der Europäischen Union

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