EU-Mehrwertsteuer-Betrugsverfahren: EPPO beschlagnahmt Vermögen der "Kraftstoff-Familie" im Wert von 20 Millionen Euro
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Am 23. April gab die Europäische Staatsanwaltschaft (EPPO) in Bologna, Neapel und Rom bekannt, dass sie im Rahmen einer Ermittlungsaktion mit dem Namen "Kraftstoff-Familie" Vermögenswerte im Wert von 20 Millionen Euro beschlagnahmt hat, darunter eine Ferienanlage und über 150 Immobilien.
Die Ermittlungen richten sich gegen eine kriminelle Vereinigung, die an der systematischen Hinterziehung der Mehrwertsteuer auf importierte Kraftstoffe für den italienischen Markt beteiligt sein soll. Es handelt sich um die Fortsetzung der Ermittlungen im Rahmen der Aktion "Fuel Family", die im März 2024 zur Zerschlagung einer kriminellen Vereinigung führte, an der 59 Verdächtige und 13 Unternehmen beteiligt waren.
Sachverhalt und Ergebnisse der Ermittlungen
Auf Ersuchen der EPPO beschlagnahmte die italienische Finanzpolizei in Piacenza einen exklusiven Badeort in der Provinz Ligurien sowie sechs hochwertige Immobilien in der Provinz Piacenza. Darüber hinaus wurden 66 Gebäude und Lagerhäuser sowie 77 Grundstücke in den Provinzen Alessandria, Brindisi, Cuneo, Mailand, Novara, Piacenza und der Gemeinde Chiavari beschlagnahmt.
Die Ermittlungsergebnisse deuten darauf hin, dass mehr als 40 verschwundene Handelsunternehmen genutzt wurden, um Treibstoff von Lieferanten aus Kroatien, Slowenien und anderen Ländern zu importieren. Darüber hinaus ist der zentrale Punkt des kriminellen Plans eine kriminelle Organisation, deren Mitglieder durch familiäre Bindungen miteinander verbunden sind.
Darüber hinaus verwendeten die Mitglieder der kriminellen Organisation bei ihren betrügerischen Aktivitäten Rechnungen für vorgetäuschte Transaktionen im Wert von über 1 Milliarde Euro, wobei sich die nicht gezahlte Mehrwertsteuer auf fast 260 Millionen Euro belief.
Neben Mehrwertsteuerbetrug und -hinterziehung werden die Mitglieder der kriminellen Vereinigung auch der Geldwäsche verdächtigt. Nach Angaben der EEPO wurden mehr als 35 Mio. EUR über Bankkonten von Unternehmen in Ungarn und Rumänien gewaschen, die systematisch abgehoben und in bar an Betrüger übergeben wurden.
Durch die Umgehung der Mehrwertsteuer war die kriminelle Organisation in der Lage, Kraftstoff zu deutlich niedrigeren Preisen als ihre Konkurrenten weiterzuverkaufen und sich so einen unlauteren Marktvorteil zu verschaffen.
Fazit
Das Strafverfahren ist noch nicht abgeschlossen, so dass für alle Verdächtigen bis zum Beweis ihrer Schuld die Unschuldsvermutung gilt. Die von EPPO und anderen an den Ermittlungen beteiligten Organisationen gewonnenen Erkenntnisse zeigen jedoch das Ausmaß des Betrugs.
Die Tatsache, dass die Ermittlungen noch nicht abgeschlossen sind, zeigt außerdem, dass eine kontinuierliche Arbeit erforderlich ist, um den Betrug aufzudecken, sein Ausmaß zu bestimmen und weitere Folgen für den Staatshaushalt und negative Auswirkungen auf den Markt zu verhindern.
Quelle: EPPO - Untersuchung "Kraftstoff-Familie": EPPO beschlagnahmt 20 Millionen Euro von einer kriminellen Bande, die sich dem Mehrwertsteuerbetrug verschrieben hat, EPPO - Untersuchung "Kraftstoff-Familie": EPPO lässt kriminelle Bande wegen 300 Millionen Euro Mehrwertsteuerbetrug auffliegen

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