EPPO deckt 187 Mio. EUR Mehrwertsteuerbetrug im Elektronikhandel auf
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Die Europäische Staatsanwaltschaft (EPPO), die unabhängige Staatsanwaltschaft der EU, gab bekannt, dass sie einen groß angelegten Mehrwertsteuerbetrug im Elektronikhandel aufgedeckt hat. Das EPPO-Büro in Ostrava, Tschechische Republik, hat im Rahmen der unter dem Namen "Záblesk" ("Flash") bekannten Ermittlungen sieben Personen angeklagt. Der geschätzte Schaden aus diesem Mehrwertsteuerbetrug beläuft sich auf über 4,7 Milliarden CZK (rund 187 Millionen EUR).
Verlauf und Ergebnis der Ermittlungen
Der Ermittler der EPPO führte zusammen mit mehr als 300 Beamten der tschechischen Behörde für organisierte Kriminalität 19 Durchsuchungen im ganzen Land durch, wobei auch in Polen und der Slowakei koordinierte Aktionen stattfanden. Zunächst wurden zehn Personen verhaftet, von denen sieben formell wegen schwerer Steuerdelikte angeklagt sind, darunter Steuerhinterziehung und unrechtmäßige Herabsetzung von Pflichtabgaben. Sechs der sieben Beschuldigten befinden sich in Untersuchungshaft, gegen einen wurde eine Bewährungsstrafe mit Reiseverbot verhängt.
Alle werden verdächtigt und angeklagt, an der Einfuhr von elektronischen Waren aus Ländern wie Hongkong, den Vereinigten Arabischen Emiraten und den Vereinigten Staaten in die EU über in Tschechien ansässige Unternehmen beteiligt gewesen zu sein. Nach der Einfuhr gaben die tschechischen Unternehmen fälschlicherweise an, die Waren an Unternehmen in Ungarn, Polen und der Slowakei verkauft zu haben, doch handelte es sich bei diesen ausländischen Unternehmen lediglich um Strohfirmen ohne wirkliche Geschäftstätigkeit.
Neben der Anklage wegen dieser schweren Straftaten beschlagnahmten die Behörden auch Vermögenswerte im Wert von 42 Mio. CZK (rund 1,6 Mio. EUR), darunter Immobilien, Luxusuhren und Bargeld. Die EPPO stellte fest, dass es sich hierbei um eine der umfangreichsten Ermittlungen in Sachen Mehrwertsteuerbetrug handelt, die jemals in der Tschechischen Republik aufgedeckt wurden.
Schlussfolgerung
In seinem Jahresbericht 2024, der Anfang dieses Jahres veröffentlicht wurde, gab EPPO an, dass die Gesamtzahl der offenen Ermittlungen bei 2.666 liegt, mit einem geschätzten Schaden von 24,8 Mrd. EUR, von denen mehr als die Hälfte, rund 13,45 Mrd. EUR, mit grenzüberschreitendem MwSt.-Betrug zusammenhängen.
Unter diesem Gesichtspunkt zeigt die "Flash"-Untersuchung die wachsende Bedeutung koordinierter, grenzüberschreitender Durchsetzungsmechanismen wie der EPPO bei der Bekämpfung von Straftaten, die die Komplexität des EU-Binnenmarktes ausnutzen. Indem die EPPO nicht nur Einzelpersonen ins Visier nimmt, sondern auch die Finanznetze und Vermögenswerte, die solche Operationen unterstützen, sendet sie die klare Botschaft aus, dass Steuerhinterziehung im großen Stil eine einheitliche, robuste europäische Antwort erfordert.
Quelle: EPPO, Mehrwertsteuerüber
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